Jülichs Sehenswürdigkeiten sind besonders eindrucksvoll auf Luftbildern, weil so die geometrischen Formen und Dimensionen deutlich werden.
Die Gestaltung des Geländes wurde für die Landesgartenschau im Jahr 1998 vom Aachener Planungsbüro Hallmann, Rohn und Partner entworfen. Lindenrondell und Apfelquadrat heißen die geometrischen Landmarken im Eingangsbereich des Brückenkopf-Parks. Rasenfläche, Spielplätze und Themengärten werden von 140 Linden in einer vierfachen halbkreisförmigen Baumreihe eingefasst. Als Blickfang im Mittelpunkt wurde ein Quadrat aus 36 Apfelbäumen auf einer angehobenen geneigten Fläche gepflanzt. Zwei Jahrzehnte später ist die Planidee aus der Luft am besten zu erkennen. Beim Schlendern unter den Bäumen können Sie die Harmonie der klaren geometrischen Formen genießen, ein Prinzip Jülicher Planungen hier wie an anderen Stadtpunkten. Lassen Sie sich überraschen.
Daten zum Brückenkopf-Park Jülich:
- Gemeinnützige GmbH im Besitz der Stadt Jülich
- Freizeiteinrichtung mit ca. 200.000 Besuchern im Jahr
- Vielfalt auf 33 ha: Festung, Gärten, Spielplätze und Zoo
- 2013 wurde das JUFA Hotel Jülich am Brückenkopf-Park Jülich eröffnet
Der Rurübergang war Anlass zur Besiedlung Jülichs vor 2000 Jahren in der Römerzeit und insbesondere zum Ausbau der Stadt zur Festung im 16. Jahrhundert (s. Stadtpunkt „pasqualinische Altstadt“). Aber erst in der Zeit der französischen Herrschaft in Jülich von 1794 bis 1814 wurde das linke Rurufer gegenüber der Stadt befestigt.
Dieser Brückenkopf erstreckt sich in Form einer Krone mit zwei Halbbastionen und einer Mittelbastion 800 Meter entlang des Flussufers. Nach Westen schützt ein Wassergraben das Mauerwerk, aus dessen Schießscharten Angreifer im – damals selbstverständlich unbewaldeten – Vorfeld beschossen werden konnten. Der mit Palisaden versehene Wall wird von mehreren Kanonenunterständen unterteilt. Die südliche Bastion ist komplett zweigeschossig als Kasemattengalerie für Kanonen ausgebaut und damit eine besondere architektonische Sehenswürdigkeit. An der Stelle der heutigen Straßenbrücke entstand damals eine Schleusenbrücke, mit der die Rur zum Schutz der Festung rund um den Brückenkopf aufgestaut werden konnte.
Unter Napoléon wurde Jülich weiter als Festung ausgebaut. Der französische Kaiser besuchte Jülich, um sich vom Fortschritt des Baus ein Bild zu machen. Die Bezeichnung „Napoléonischer Brückenkopf“ ist daher gerechtfertigt. Im Jahre 1815 fiel als Folge des Wiener Kongresses die Festung Jülich mit Zitadelle, Stadtbefestigung und Brückenkopf an das Königreich Preußen.
Die Waffentechnik entwickelte sich weiter, so dass die Festung 1860 aufgegeben wurde. Infolgedessen wurde 1912 die Straße nach Aachen durch den Brückenkopf geschlagen. Das Brückenkopfgelände wurde seit den 1920er Jahren zum Sport- und Freizeitgelände ausgebaut. Zur Landesgartenschau 1998 wurde es komplett saniert und der Öffentlichkeit als Teil des Brückenkopf-Parks zugänglich gemacht.
Mit Brückenkopf, Zitadelle und der noch erkennbaren Stadtbefestigung mit ihrem Idealsstadtgrundriss sowie den oberirdischen Zeugnissen wie dem Aachener Tor bietet Jülich ein einmaliges Ensemble der Festungsarchitektur. Der Brückenkopf ist das einzige in Deutschland erhaltene Beispiel der Festungsbautechnik des französischen Empire.
Daten zur Rurfestung Brückenkopf
- Bauzeit: 1799 bis 1808
- Baustellenbesichtigung durch Napoléon: 1804
- Länge der Mauer: 1000 Meter mit fast 500 Schießscharten
- Grundfläche: 800 x 300 Meter
TOURISTINFORMATION
BRÜCKENKOPFPARK
WIKIPEDIA BRÜCKENKOPF
WIKIPEDIA FESTUNG
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Der Hexenturm ist das einzig erhaltene Stadttor der mittelalterlichen Stadtbefestigung Jülichs. Ihre Mauern boten gegen die modernen Pulvergeschütze des 16. Jahrhunderts keinen Schutz mehr. In Italien hatte sich ein neues Verteidigungskonzept entwickelt, das Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg in Jülich realisiert sehen wollte. Nach einem großen Stadtbrand 1547 ließ er seinen italienischen Baumeister Alessandro Pasqualini die Stadt Jülich völlig neu entwerfen. In den folgenden 35 Jahren entstand so eine der frühesten Idealstadtanlagen der Renaissance. Aus dem mittelalterlichen Jülich wurde eine moderne, steinerne Stadt mit zentralem, quadratischem Marktplatz, geraden breiten Straßen und geschlossenen Häuserfronten.
Auf dem Luftbild erkennbar ist noch heute das Fünfeck der Stadtbefestigung sowie die Zitadelle mit dem herzoglichen Schloss im Stil der italienischen Hochrenaissance. Charakteristisch für die Befestigung waren die heute noch an der Zitadelle erkennbaren breiten Wällen und Bastionen. Damit galt die Festung am strategisch bedeutenden Rurübergang als uneinnehmbar.
Im 2. Weltkrieg wurde Jülich 1944 fast vollständig zerstört. 1946 beschloss der Stadtrat, Jülich an alter Stelle wieder aufzubauen. Das „neue“ Jülich erhielt ein charakteristisches historisch geprägtes Erscheinungsbild. Seine Elemente sind der nahezu vollständig erhaltene Grundriss der Idealstadtanlage, Vorgaben der herzoglichen Bauordnung aus dem 16. Jahrhundert – wie Blockbebauung mit glatten Fassaden, Traufenständigkeit, einheitliche Traufenhöhe, Satteldach mit Einzeldachgauben – sowie charakteristische Architekturformen der Renaissance an den Gebäuden wie das „Piano Nobile“ (die architektonische Betonung des ersten Obergeschosses). Aufgrund der zahlreichen historischen Anklänge und zu Ehren des Schöpfers der Idealstadtanlage der Renaissance spricht man in Jülich auch von der „Pasqualinischen Altstadt“, wenn man den historisch geprägten Stadtkern meint.
Stadtgrundriss und Stadtgestalt der renaissancezeitlichen Idealstadtanlage mit Zitadelle, Schloss und Schlosskapelle im Stil der italienischen Hochrenaissance sowie der charakteristische Wiederaufbaustil machen das Erscheinungsbild Jülichs zu einem herausragenden stadtbaugeschichtlichen und kulturhistorischen Zeitdokument ersten Ranges. 1993 beschloss der Stadtrat, dieses Erscheinungsbild der Pasqualinischen Altstadt unter den Schutz einer Denkmalbereichssatzung zu stellen.
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Der rechteckige Marktplatz war das Zentrum der vom italienischen Baumeister Alessandro Pasqualini im 16. Jahrhundert neu entworfenen Idealstadtanlage der Renaissance.
Der Marktplatz war Ausgangspunkt der mathematischen Herleitung der noch heute erkennbaren Fünfeckgeometrie der Stadtbefestigung mit ihren Bastionen. Er war das Zentrum der militärischen Verteidigungsstrategie. Von diesem – für die zivile Stadt an und für sich zu großen Platz – konnten die hier angetretenen Soldaten im Verteidigungsfall auf kürzestem Weg die Tore, Wälle und Bastionen besetzen. Der Platz wurde auch das Zentrum der zivilen Stadt. In Nord-Süd-Richtung quert eine breite, gerade Straße den Platz. Von Osten mündet die Kölnstraße in den Marktplatz – in ihrer Verlängerung stand seinerzeit das Rathaus. Von Westen her läuft die Kleine Rurstraße auf den Platz zu. Somit führten diese Straßen von jedem der ursprünglich vier Stadttore auf kürzestem Weg zum Marktplatz.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Jülich fast völlig zerstört. Man entschloss sich, die Stadt auf dem 400 Jahre alten, fast unverändert überkommenen Grundriss der Idealsstadtanlage neu zu errichten, Im Wiederaufbaukonzept behielt der Marktplatz seine zentrale Rolle. Das Marktgeviert wird heute dominiert von dem im Norden gelegenen, unter Denkmalschutz stehenden „Alten Rathaus“. Bewusst bindet sich dieser markante Sitz des nun demokratischen legitimierten Stadtrates in die Reihe der Bürgerhäuser ein. Im Osten trennt ein Gebäuderiegel den Marktplatz vom Kirchplatz mit der Propsteikirche, Die erste Etage dieses Baues zeugt noch von der ursprünglichen Eleganz des Jülicher Wiederaufbaus. Im Westen begrenzt ein Wohn- und Geschäftsgebäude das Geviert. Es wird durch vier arkadenähnliche Hauseingänge strukturiert, die rechts und links in die Ladenlokale mit ihren Scheinarkaden führen.
Seit 1988 ist der Marktplatz Teil der Fußgängerzone und wird dienstags, donnerstags und samstags für den Wochenmarkt sowie für Stadtfeste genutzt.
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RENAISSANCESTADT
PROSTEIKIRCHE
FERNSTRASSEN UND KASTELL
STADTHOTEL
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Das Forschungszentrum Jülich trägt als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren dazu bei, große Herausforderungen der modernen Gesellschaft zu meistern. Seine natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagenforschung ist von der Idee des Nutzens inspiriert; sie soll das Leben der Menschen verbessern.
Mit rund 5700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Stand 2016) ist das Forschungszentrum Jülich eine der größten interdisziplinären Forschungseinrichtungen in Europa. Mit mehr als 350 Auszubildenden in über 20 Berufen zählt es zu den größten Ausbildungsbetrieben im Rheinland. Im Jahr 2007 erhielt mit Prof. Peter Grünberg ein Jülicher Forscher den Nobelpreis für Physik.
Ursprünglich als Kernforschungsanlage gegründet, hat das Forschungszentrum in den vergangenen Jahrzehnten sein Profil verändert. An die Stelle des Kernthemas „Atom“ sind andere Schwerpunkte getreten. Im Jahr 2016 ist das Forschungszentrum 60 Jahre alt geworden. Energie und Information sind seine großen Zukunftsthemen.
Information
Digitalisierung verändert alle Bereiche des Lebens: Um diesen Wandel positiv mitzugestalten, erkunden Jülicher Forscherinnen und Forscher die Verarbeitung von Informationen in technischen und biologischen Systemen. Sie erforschen Grundlagen künftiger Informationstechnologien, nutzen Supercomputer und entwickeln das Höchstleistungsrechnen weiter. Sie erkunden, wie Informationen in sehr kleinen biologischen Strukturen wie Proteinen codiert werden. Und sie erforschen, wie die neuronale Informationsverarbeitung im Gehirn geschieht. Die Komplexität des Gehirns zu verstehen, ist die Voraussetzung, Hirnerkrankungen besser diagnostizieren und therapieren zu können.
Energie
Das Forschungszentrum Jülich will zum Gelingen der Energiewende und zur Begrenzung des Klimawandels beitragen. Jülicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln neue Ansätze auf den Gebieten erneuerbare Energien, Energiewandlungsverfahren, Speichertechnologien und Energieeffizienz. Gleichzeitig beschäftigen sich die Forscher mit den Folgen menschlichen Handelns für das Klima, betrachten das Energiesystem nicht isoliert, sondern eingebettet in Umwelt und Gesellschaft. Mit seiner bioökonomischen Forschung unterstützt das Forschungszentrum den Wandel von einer erdöl- zu einer bio-basierten Wirtschaft und hilft, die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung zu sichern.
Sie möchten mehr über uns erfahren oder möchten das Forschungszentrum besuchen?
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Mit dem Solarturmkraftwerk Jülich betreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seit 2011 ein solarthermisches Demonstrations- und Versuchskraftwerk. Hier entwickeln und testen das DLR und das Solar-Institut Jülich der Fachhochschule Aachen gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung neue Komponenten und Verfahren, die solarthermische Turmkraftwerke effizienter und kostengünstiger machen sollen. Außerdem untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier Verfahren für die Herstellung von solaren Treibstoffen – zum Beispiel Wasserstoff – und für die Nutzung von Solarwärme in Industrieprozessen, wie zum Beispiel der Entsalzung von Meerwasser.
Ein solarthermisches Hochtemperaturkraftwerk erzeugt den Strom letztlich auf die gleiche Weise wie ein konventionelles Kraftwerk. Nur werden die Turbinen zur Stromerzeugung nicht durch die Verbrennung von Kohle oder Gas angetrieben, sondern durch das Erhitzen von Wasser mit Hilfe von hoch konzentriertem Sonnenlicht.
In der Jülicher Anlage fangen dafür auf einer circa acht Hektar großen Fläche rund 2.150 flache Spiegel Sonnenstrahlen ein und reflektieren sie auf einen 22 Quadratmeter großen Empfänger. Dort, am oberen Ende des 60 Meter hohen Turmes, erhitzt das nun 1.000-fach konzentrierte Sonnenlicht den Receiver aus poröser Keramik. Luft, die von außen angesaugt wird, erwärmt sich beim Durchströmen dieser Keramik auf bis zu 700 °C und verdampft in einem Wärmetauscher im Turm Wasser zu Wasserdampf.
Unterhalb des Receivers, auf halber Turmhöhe, befindet sich eine Forschungsplattform, auf die alle oder ein Teil der Spiegel gerichtet werden können. Hier finden wechselnde Experimente mit unterschiedlichen Forschungsaufbauten statt. Im nahe gelegenen Technologiezentrum betreiben die Solarforscher des DLR mit dem Hochleistungsstrahler synlight die weltweit größte künstliche Sonne. Hier können Anwender aus Forschung und Industrie Experimente mit hochkonzentriertem Sonnenlicht auch wetterunabhängig durchführen.
In stark sonnenreichen Regionen, zum Beispiel im Mittelmeerraum oder Nordafrika sind solarthermische Turmkraftwerke bereits heute ein Bestandteil der nationalen Stromversorgung. Die Anlage in Deutschland ist eine Forschungsanlage und dient allein der Entwicklung und Demonstration neuer solarthermischer Technologien.
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WIKIPEDIA SOLARTURM
DEUTSCHE LUFT-UND RAUMFAHRT
Der Campus Jülich der FH Aachen befindet sich auf der Merscher Höhe, knapp zwei Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums. Drei der insgesamt zehn Fachbereiche der FH Aachen sind auf dem Campus Jülich angesiedelt. In den Fachbereichen „Chemie und Biotechnologie“, „Medizintechnik und Techno-
mathematik“ und „Energietechnik“ studieren rund 3500 junge Menschen. Etwa 30% der Studierenden kommen aus mehr als dreißig verschiedenen Nationen außerhalb Deutschlands.
In der Luftaufnahme ist der Grundriss des Campus auf der Merscher Höhe zu sehen. Das Hauptgebäude besitzt die Form zweier entgegengesetzt ausgerichteter U-förmigen Blöcke, die durch einen langen Hörsaaltrakt miteinander verbunden sind. Die gesamte Dachfl äche wird für Photovoltaikmodule genutzt. Das runde Gebäude beherbergt zwei Hörsäle und die Bibliothek. Die Mensa oberhalb des „Rundlings“, sowie ein weiteres Hörsaalgebäude links davon vervollständigen das Ensemble. Unterhalb der Hochschulgebäude sind Wohnanlagen für die Studierenden zu erkennen. Zwei dieser Anlagen werden vom Studierendenwerk Aachen betrieben und bieten Wohnraum für 320 Studierende. Die räumliche Verknüpfung von Wohnen und Studieren macht den Campus-Charakter des FH-Standortes aus.
Die FH Aachen zählt zu den forschungsstärksten Fachhochschulen Deutschlands. Einer der Forschungsschwerpunkte in Jülich liegt im Bereich der regenerativen und effizienten Energienutzung. Das Solar-Institut Jülich (SIJ) ist seit 1992 auf diesem Gebiet tätig und hat auch den Anstoß zum Bau des Solarturmkraftwerkes in Jülich gegeben.
Chronologie:
1963 Gründung der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen
1970 Bezug des Neubaus am Ginsterweg
1971 Abteilung Jülich der FH Aachen
1998 Erste Bauten auf dem neuen Campus
2010/2011 Umzug auf den Campus Jülich in der Heinrich-Mußmann-Straße
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CAMPUS JÜLICH
Eine Zitadelle ist eine in sich geschlossene Festung innerhalb einer größeren Befestigungsanlage. In Jülich wurde die Zitadelle als fünfte Ecke der Idealstadtanlage der Renaissance gebaut (s. Stadtpunkt „Hexenturm“). Wie die Stadtbefestigung besaß auch die Zitadelle ein bastionäres Verteidigungssystem, das im 16. Jahrhundert als Antwort auf die fortschreitende Entwicklung von Pulverschützen eingeführt wurde. Gegen sie boten mittelalterliche Stadtmauern keinen Schutz mehr. Auf einem quadratischen Grundriss ducken sich breite Festungswälle in den Graben. An den Ecken springen vier pfeilförmige Geschützplattformen hervor, die Bastionen. Deren Flanken sind zurückgezogen, so dass geschützte Kanonenhöfe entstanden, aus denen der Angreifer beschossen werden konnte. Mit Kanonen auf den Bastionen und Wällen ergab sich eine fast perfekte Rundumverteidigung, „Tote Winkel“, wie sie bei den runden Türmen mittelalterlicher Burgen auftraten, wurden durch dieses Bastionärsystem vermieden.
Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg ließ die Anlage im 16. Jahrhundert erbauen. Sie galt als Europas modernste Festung und erschien uneinnehmbar. In der Mitte der Zitadelle lag das herzogliche Schloss im Stil der italienischen Hochrenaissance. Das Schloss stellte eine selten realisierte Form des Fürstensitzes dar: der „palazzo in fortezza“, ein repräsentativer Palast in einer Festung.
Das Bastionärsystem wurde in den folgenden Jahrhunderten weiterentwickelt, aber im 19. Jahrhundert von der Entwicklung moderner Geschütze überholt. Daher wurde die Stadtbefestigung nach einer international beachteten Belagerungsübung mit zahlreichen Schieß- und Sprengversuchen 1860 niedergelegt. Das Schloss wurde zum Sitz einer Unteroffizierschule und stark umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg brannte es aus und wurde später weitgehend abgerissen. Nur der kunsthistorisch wertvolle Ostflügel mit der Schlosskapelle und Teile des Nordflügels wurden restauriert und in den auf dem vollständig erhaltenen Kellergewölbe entstandenen modernen Zweckbau integrieret. Heute beherbergt die ehemalige Festung – nun im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen – ein Gymnasium und das Museum Zitadelle.
Daten zur Zitadelle Jülich
- gebaut 1548-1559 von Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg
- Grundfläche: 300m x 300m entspricht ca. 12 Fußballfeldern
- Maße der Wälle zwischen den Bastionen: 32-42m breit und 12m hoch
Aerial photographs are the best way to look at the sights of Jülich, because only when seen from above do the geometric forms and lines of their construction become apparent to the viewer.
The layout of the area was drawn up by the Aachen- based firm of Hallmann, Rohn & Partner, and was built on agricultural land to host the NRW county garden show in 1998. The two features in the entrance area to the Bridgehead Park are known as the “Lindenrondell”, literally a circular plantation of lime trees, and the “Apfelquadrat”, apple trees planted in a square. 140 lime trees are planted in four rows in a semicircle surrounding various lawns, playgrounds and flower beds, whilst the centrepiece is the “Apfelquadrat” comprising 36 apple trees which form a square on a specially sloped area. Two decades later it is easier to make out these features from the air than from a stroll under the trees.
The same applies to other attractions in Jülich. Prepare to be impressed!
Facts about the Bridgehead Park:
- A nonprofit organisation run by the city of Jülich.
- Recreation area with ca. 200,000 visitors per year.
- 38 ha featuring a fortress, gardens, playgrounds and a zoo.
- In 2013 the JUFA Hotel at the park was opened.
Jülich was founded by the Romans 2000 years ago and subsequently developed into a fortress because it lies at a place where the river Rur is fordable. However, it was not until the French occupation from 1794 to 1814, that the left bank of the Rur opposite the town was fortified. This defence, the bridgehead, is in the form of a crown stretching 800 metres along the river bank with a half bastion at either end, and a full bastion in the middle. To the west of the defence there was a moat protecting the walls from which fire could be brought to bear on any attackers. The outer wall was protected by a palisade and interspersed with covered gun positions, accessed by defensible tunnels, from which long-range fire could be brought down on the area to the front. The southern bastion is of particular note, in that it was built to house cannons on two levels, making it somewhat special. At the site of the present-day road bridge there was a bridge complete with a system of sluices which could be shut to flood the area around the bridgehead. The fortification is quite rightly referred to as the “Napoleonic bridgehead”, because it was built when Jülich was occupied by the French and visited by the French Emperor on two occasions.
In 1815, Jülich, together with its Zitadelle, town defences and bridgehead was occupied and further developed by the Prussians. However, by 1860, advances in weaponry resulted in the fortress being decommissioned. From the 1920s the area where the bridgehead lies was developed as a sport and leisure complex, and together with the area constructed for the garden exhibition in 1998 is open to the public as the “Brückenkopf Park”.
Together with its Zitadelle, the Bridgehead, and the few town defences still visible, such as the “Aachener Tor”, the old gate to Aachen, make Jülich a unique example of the art of defensive fortification building. The bridgehead is of great architectural and cultural significance because it is the only remaining example of French defensive engineering left in Germany from the time of the French Empire.
Facts:
- Constructed 1799 to 1808
- Inspected by Napoleon 1804
- Length of wall: 1000 metres with roughly 500 loopholes
- Area 800 x 300 metres
https://www.juelich.de/brueckenkopf
https://www.juelich.de/brueckenkopfrundgang
After a large fire in the town in 1547, Duke William V of Jülich-Kleve-Berg commissioned the Italian architect Alessandro Pasqualini to redevelop Jülich completely: The work was carried out over a period of 35 years, and the town is regarded as being one of the earliest to conform to the Renaissance conception of an ideal town.
Today it is still possible to make out the pentagonal layout of the town’s defences. The town was conceived as a centre of military might with the duke’s palace in High Renaissance style in the Zitadelle. Typical of the ‘new’ defence thinking were thick walls and bastions to offer protection against modern cannons. Thus, the Zitadelle, at the strategically important Rur crossing, was deemed to be an impregnable fortress.
Due to family and political developments, however, the Zitadelle soon became merely an outpost with a fortified town. This remained so for another 300 years, the walled town preserving its Renaissance character even after its defences were done away with in 1860.
In 1944 during WWII, Jülich was practically obliterated, but in 1946 the town council decided to have it reconstructed in its original Renaissance style. Distinctive features are straight, wide streets, sturdy buildings of the same height, built in straight lines with smooth facades and eaves, dormer windows and fire-proof roofs, all conforming to the original plans from the 1500s.
In 1993, the historic town centre, Pasqualini’s “old town”, became a protected area. This has resulted in Jülich becoming a prime example of a historic and culture time capsule.
The Hexenturm (Witch Tower) to your front is the only remaining town gate from the fortified town of the Middle Ages, and was built in the 13th century.
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In his plans to redevelop Jülich to ideal Renaissance standards, the Italian architect Alessandro Pasqualini designed the rectangular market square as the focal point of the town.
- It was the geometric hub of the pentagon-shaped town defences.
- It lay at the heart of the town’s defensive planning, serving as an assembly area from which, when necessary, soldiers could quickly take up positions in any of the town’s bastions.
- It was the civic centre of the town, with the town hall situated on its east side where Kölnstraße entered the square, and a large church, which was never built, to the west where Kleine Rurstraße comes in. A main thoroughfare ran from north to south, and together these roads provided direct access to all the town’s gates.
After the destruction of Jülich in WWII, the town was rebuilt, the market square being retained as the central feature of a redevelopment plan based on the 400-year-old layout. Today the square is dominated by the old town hall, a listed building on the north side, which was built in the 1950s on the site of the old town hall in Baroque style. It is a distinct physical link between the democratically elected town council and the citizens’ houses. To the east, the market square is separated from the square containing the Propsteikirche (Provost’s Church) by a row of buildings in whose upper floors the elegance of the reconstruction may be seen. The western edge of the square is lined by shops and houses. This building features four arcade-like entrances which give access to the adjacent shopping areas. All the buildings have characteristics which stem from the reconstruction as envisaged by René von Schöfer, a professor in town planning and architecture.
Since 1988 the market square has been a pedestrian precinct, and on Tuesdays, Thursdays and Saturdays is used for the farmers’ market. At other times, it is used for civic celebrations.
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The Jülich Research Centre is a member of the Helmholtz Association of German Research Centres and works on getting to grips with the challenges of modern society. It combines basic research into natural and engineering sciences in an attempt to make things better for mankind.
As of 2016 the 5700 men and women employed there make it one of the biggest inter-disciplinary research centres in both Germany and Europe, and with 350 trainees in over 20 different areas of study it is amongst the largest educational facilities in the Rhineland. In 2007 Prof. Peter Grünberg, a Jülich researcher, was awarded the Nobel Prize for Physics.
Originally conceived as a nuclear research centre, over the 60 years that it has been in existence, its focus has changed from atomic research to research into energy and information related topics.
Information:
Digitalisation is changing all walks of life, and in order to cope with these changes in a positive way, researchers in Jülich are looking at how to use information technology in mechanical and biological systems. They are researching the basis for future information technology, using a super computer to extend the boundaries of advanced mathematical calculations. They are looking at how the information in very small biological structures such as proteins may be encoded, and how neurons process information in the brain. The aim is to understand the complexity of the brain so as to better diagnose and treat brain disorders.
Energy:
The Jülich Research Centre is actively supporting the search for new sources of energy to help limit the extent of climate change. The researchers in Jülich are developing new inroads in the areas of renewable energy, alternative energy sources, storage technology and energy efficiency. At the same time, they are looking at the effects which mankind has on climate, with the view that energy-generating systems should not stand alone, but rather should be integrated into society and the environment. Its bio-economy research is helping the change from a fossil-fuel based economy to a bio-based one, and ensuring there will be enough food for a growing world population.
If you would like to know more about us or visit the Research Centre, please go to www.fz-juelich.de .
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The German Aeronautical Centre (DLR) in conjunction with the Jülich Solar Institute have worked together in the development of an experimental solar-thermal power plant since 2011. It is run with the assistance of partners with backgrounds in industry and research in the development and testing of new components and methods to make solar-thermal power plants cheaper and more effective. It is also looking at other industrial uses for solar energy such as the extraction of hydrogen and the desalination of sea water, together with the development of new materials.
A solar-thermal power plant works in a similar way to a conventional power station where electricity is generated using steam-driven turbines. The difference is that the solar plant uses highly concentrated sunlight in the generation of steam rather than gas or coal-fired boilers. In Jülich an area of roughly eight hectares of the plant is covered by 2150 flat mirrors which focus the thousandfold concentrated sunlight onto a 22m² ceramic heating element at the top of the 60m high tower. Air is drawn through this element and in the process is heated to 700° C, and then passed through a heat exchanger containing water which is turned into steam.
Below the receiver, roughly halfway up the tower, there is a research platform, which can be targeted by a part of the mirror field. Various experiments are carried out here, and because of the high demand for the platform plans are being made to build another tower with a second research area next to the existing one. In the Technology Centre, which lies nearby, the DLR has the world’s largest artificial sunlight generator so that experiments can be performed no matter what the weather.
It is hoped that in the future solar power stations of this type will be used in hot countries such as North Africa and those around the Mediterranean. The plant in Germany is designed merely for the development and application of this type of technology in a research environment.
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The Jülich Campus of Aachen University of Applied Sciences is situated on the Merscher Höhe just two kilometres north-east of the town centre. Three out of a total of ten faculties are located on the Jülich campus with roughly 3500 young people studying at the faculties of “Chemistry and Biotechnology”, “Medical Engineering and Technomathematics” and “Energy Technology”. Roughly a third of the students come from more than 30 different countries outside Germany.
The aerial photo shows the layout of the new campus on the Merscher Höhe. The main U-shaped buildings, which are connected by a long gallery containing lecture theatres, can be clearly seen, and it should be noted that the whole roof area is covered with solar panels. There are two more lecture theatres, and a library in the round building. The refectory above the round building and another lecture hall to its left complete the complex.
There are blocks of student flats below the university buildings, two of which are run by the Studentenwerk and provide accommodation for 320 students. This close physical connection between living and study areas gives the college a true campus character.
The University of Applied Sciences Aachen is one of the most research-oriented Universities of Applied Sciences in Germany. One of its main fields of research in Jülich concerns the renewable sources and efficient use of energy. The Solar Institute Jülich has been active in this field since 1992 and provided the impetus for the building of the solar power station in Jülich.
Chronology:
1963 Foundation of the State Engineering College
1970 Acquisition of new premises on Ginsterweg
1971 Jülich became a department of Aachen University of Applied Sciences
1998 The first buildings on the new Campus
2010/2011 Relocation to the Campus Jülich on Heinrich-Mußmann-Straße
The town was laid out according to Renaissance precepts in the form of a pentagon, and to its north-east lies the square-shaped Zitadelle (citadel). As with the town, the Zitadelle was defended by a network of bastions, which in the 16th century were proving to be a reliable defence against the increasing use of artillery. The defences featured water-filled moats out of which rose high, thick walls, made from a system of earth-filled barrel vaulting three tiers high. At the corners were four arrow-shaped gun emplacements known as bastions. Where they joined the main wall, they were recessed to create protected gun positions from which the bastion opposite and the adjacent walls could be covered by fire. More guns on top of the bastions gave an almost perfect all-round defence, with none of the dead ground associated with the round tower defences of towns in the Middle Ages.
The fortress was built between 1548 and 1583 on the orders of Duke William of Jülich-Kleve-Berg. It was regarded as Europe’s most modern defense works and was considered to be impregnable. The ducal palace with its chapel, both Italian High Renaissance in style, lay at the heart of the Zitadelle. Such a seat of power is not often encountered: “palazzo in fortezza” – a palace within an impregnable fortress.
The defences were further developed in the centuries which followed, but were eventually made obsolete by the development of breech-loading guns with rifled barrels. In 1860, during a demonstration of siege warfare held in front of an international audience, the town’s defences were destroyed in a series of demolition and artillery tests.
The building was eventually turned into a school for non-commissioned officers. The Zitadelle survived the devastation on WWII more or less intact, although the palace had been burnt out, and with the exception of the east wing and part of the north wing, which were regarded as being culturally and historically important, was subsequently demolished. In 1972 a modern building for the Gymnasium Zitadelle, a grammar school, was built on the old foundations.
The Zitadelle’s statistics are worthy of note. It has an area of 90,000m², ten times the area of Cologne cathedral, and equivalent to 12 football fields. The distance from the tip of one bastion to the next is ca. 340m. The total length of the outer walls is ca. 2200m. The moat-width is ca. 30 m, wall height ca. 12m and the wall thickness ca. 36m.