Alles anders in Zeiten von Corona.

Keine Musik, keine große Laudatio, keine namhafte Gratulantenschar, keine Gespräche in geselliger Runde und auch keine „Gesten der Freundlichkeit, die sonst üblich sind“, wie es Wolfgang Hommel bei der Übergabe des Stadtmarketing-Preises aufzählte. So fand in ganz kleinem Kreis mit Preisträgern, -verleihern, Bürgermeister und Presse, um Öffentlichkeit herzustellen, eine würdige Übergabe an die Geehrten statt. „Der Preis ist ja nicht weg – weil Corona da ist“, betonte Bürgermeister Fuchs, der auch für alle Jülicher gratulierte. (HERZOG)

Bürgermeister Axel Fuchs übergibt Jazzclub-Vorsitzendem Reinhold Wagner den Preis. Foto: Arne Schenk

Es schreibt der HERZOG:

Der Preis geht an den Jazzclub Jülich, für den Axel Fuchs im Jubiläumsjahr 2020 die Schirmherschaft übernommen hatte. Hier gab es natürlich Worte des Bedauerns für die ausgefallenen Konzerte aber auch den Blick nach vorne mit der Aussicht „einiges nachzuholen, was nicht stattfinden konnten“. Es sei etwas besonderes, wenn Menschen seit 25 Jahren dafür sorgen würden, dass Jazz präsent ist. „Das hat auch nicht jede Stadt – das ist eine Stadtmarke.“

Alleine für eine Hörbarkeit einer Musikrichtung dauerhaft zu sorgen, reiche aber nicht, um einen Stadtmarketing-Preis zu erhalten, verdeutlichte mit Augenzwinkern Wolfgang Hommel und sagte überspitzt: „Was ist daran preisverdächtig, wenn ein paar Menschen ihrem Hobby nachgehen?“ Aber: Kultur sorge für Identität und im besten Sinne auch für eine gute Stimmung und Atmosphäre in der Stadt. Im Falle des Jazzclub Jülich gelte es sogar über die Stadtgrenzen hinaus, wofür schon die renommierten Namen wie Klaus Doldinger, Paul Kuhn, Hazy Osterwein und Barbara Dennerlein. Repräsentativ seien die Jazznächte zu nennen und da richtete Hommel auch gleich einen Wunsch an den Verein: Vor der Kulisse der Zitadelle dieses Veranstaltungshighlight wieder zu beleben.

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Peter Schmitz erhält den Preis von Wolfgang Hommel, Foto: Arne Schenk

Aus dem Stadtmagazin HERZOG:

Eine gute Wahl war der Axel Fuchs nicht nur als erster Bürger der Stadt, sondern weil er zu beiden Preisträgern ein besonderes Verhältnis pflegt. Peter Schmitz, dessen Lebensleistung geehrt wurde, kennt Fuchs als Kind des Nordviertels schon 25 Jahre lang. Neben einzelnen biografischen Stationen, die er in seinem Grußwort zur Sprache brachte, lobte der Bürgermeister: „An Dir habe ich besonders geschätzt, wie respektvoll Du immer mit Deinem Gegenüber umgegangen bist: nie aufgeregt und immer den richtigen Ton treffend. Mir ist es ein Herzensanliegen heute dabei zu sein.“

Musik ist auch für Peter Schmitz ein wichtiges Thema, wie Wolfgang Hommel bei den Lobesworten hervorhob. „Wenn man die Liste der Verdienste hört, könnte man meinen, dass alle Menschen in Jülich, die Peter Schmitz heißen, es gemeinsam gemacht haben – aber es gibt Zeugen, dass Du es alleine geschafft hast.“ Das Lebenswerk zwischen Politik, Kultur und Sport stand als Auszeichnungsgrund auf dem Preis, wobei Lebenswerk ja eigentlich eher Künstlern zugestanden würde: Launig bezeichnete Hommel Peter Schmitz also als Lebenskünstler und als Meister des Zeitmanagements. Gelungen sei dies aber vor allem, weil es nicht nur eine Pflichterfüllung gewesen sei, sondern dahinter stehe Peter Schmitz nette Art, seine Argumente und Uneigennützigkeit. „Mit dem Stadtmarketing-Preis bedanken wir uns für alles, was Du für deine Mitbürger getan hast, was Einzelnen nutzt und was vielen nutzt, was beispielhaft ist für gelebtes Bürgerengagement – und was Dir so leicht niemand nachmachen wird!“

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