Der Verein Stadtmarketing Jülich e.V. verlieh in 2018 zum zweiten Mal den Jülicher Stadtmarketing-Preis an Personen bzw. Gruppierungen, die mit bemerkenswerten Aktivitäten zu einer nachhaltigen Steigerung der Attraktivität Jülichs beigetragen haben.

Wir wollen mit diesem Preis und dem Neujahrsempfang einen Beitrag zur Entwicklung des Stadtmarketing in Jülich leisten.

Die Neujahrsrede 2018 hielt Herr Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren.

Stadtmarketingpreis 2018 Herr Aretz

Von Links: Laudator Dr. Rüdiger Urban, Preisträger Carlo Aretz, Vorsitzender Wolfgang Hommel, Foto: Hacky Hackhausen

Zu dieser Veranstaltung luden wir in Kooperation mit dem Jülicher Bürgermeister Axel Fuchs herzlich ein.

Laudatio auf Carlo Aretz durch Dr. Rüdiger Urban

Lieber Herr Aretz!

Vor einem Jahr hatte ich die Ehre und die Freude, hier die Laudatio auf die Familie Berchem halten zu dürfen, hat sie sich doch verdient gemacht durch die so überaus gelungene Renovierung ihres Hauses in der Kölnstraße, verdient gemacht um das unter Schutz der Denkmalbereichssatzung stehende Erscheinungsbild unserer Stadt. Getreu dem ersten Teil des Mottos: historische Festungsstadt.

Und so ist es nur folgerichtig, dass ich mich heute dem zweiten Teil des Mottos unserer so überaus interessanten Stadt widmen darf, der modernen Forschungsstadt! Und was für einer Forschungsstadt! Seit Jahrzehnten forschen Jülicherinnen und Jülicher – und eine ganze Menge Pendler zugegebenermaßen – in unserer Stadt an den Problemen, die die Zukunft mit ihren Herausforderungen an uns stellt. Hat das Atom – wie man in Jülich sagte – allerdings seine Zukunft schon hinter sich, so geht der Stern einer anderen Techn8logie gerade über Jülich auf – die größte künstliche Sonne der Welt.

Die Technologie dahinter stammt aus dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt. Aber so eine eindrucksvolle Sonne braucht auch ein Gebäude! Und hier, meine Damen und Herren, kommt unser Preisträger Carlo Aretz ins Spiel, Geschäftsführer der Technologiezentrum Jülich GmbH. Dank Ihnen, Herr Aretz, hat die größte künstliche Sonne der Welt in Jülich sehr schnell ein Dach über dem Kopf bekommen! Während das DLR sonst mit seiner eigenen Bauabteilung hätte bauen müssen, konnte hier das TZJ als Immobilienentwickler und Bauträger fungieren. In kürzester Zeit und innerhalb des vorgegebenen engen Kostenrahmens entstand neben dem „Jülicher Solarturm“ das neue „Jülicher Sonnenhaus“. Fragt man Ihre Mieter, geraten diese ins Schwärmen, denn aus zuverlässiger Quelle hört man, wenn das DLR selbst gebaut hätte, wäre dort heute noch eine grüne Wiese. Ihnen, Herr Aretz, muss daher hoch angerechnet werden, dass Sie Ihre Gesellschafter davon überzeugen konnten, dass das TZJ über eine Tochter-GmbH beim „Sonnenhaus“ selbst zum Bauherrn und Vermieter werden konnte. So haben Sie sich darum verdient gemacht, dass das DLR nun mit einer zweiten Großanlage nach dem Solarthermischen Forschungs- und Versuchskraftwerk an den Standort Jülich gebunden werden konnte. Und das soll, so hört man, nicht das Ende der Entwicklung sein.

Obwohl – an der Existenz des Jülicher Solarturms haben Sie auch einen gehörigen Anteil. Denn das DLR ist schon seit vielen Jahren Mieter im TZJ und wer Herrn Prof. Hoffschmidt über die Konditionen, die Sie hier im TZJ bieten, schwärmen hört, der weiß, wie erfolgreich Sie Ihr Haus führen. Ich selbst kann das nur bestätigen, war ich doch vor rund 20 Jahren als Leiter der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Solar des Landes NRW selbst Mieter bei Ihnen im TZJ. Eine Zeit, an die ich die besten Erinnerungen habe.

Seit über zwei Jahrzehnten schon gelingt es Ihnen, Herr Aretz, mit einem vergleichsweise kleinen Team das TZJ überaus erfolgreich zu führen. Eine hohe durchschnittliche Auslastung von über 97 Prozent spricht für sich, und dann schreiben Sie seit 1998 – so habe ich gelesen – schwarze Zahlen – das können wahrlich nicht viele Technologiezentren von sich behaupten. Von den 186 Unternehmen, die seit der Gründung bei Ihnen Mieter waren, haben nach einer erfolgreichen Startphase 159 die Einrichtung verlassen; 59 blieben im Kreis Düren, 38 in der Region Aachen. Darunter Start-ups mit zahlreichen unterschiedlichen Technologien, aber besonders viele aus den Bereichen Biologie, Medizin und Energie sowie der IT-Branche. Der Erfolg liegt wohl auch darin, so darf ich Sie zitieren, dass das Zentrum eine optimale Größe für eine Stadt wie Jülich hat und mit dieser Heimat einen exzellenten Standort – einen Standort – so füge ich an – mit mittlerweile zwei Großforschungseinrichtungen und dem Campus der Fachhochschule Aachen.

Der vielzitierte Strukturwandel, in dem unsere Region angesichts der in den kommenden Jahrzehnten auslaufenden Energieerzeugung aus Braunkohle steht, hier findet er im Detail statt. Sie, Herr Aretz, haben sich als sein Wegbereiter in über zwei Jahrzehnten um unsere Stadt und unsere Region in hohem Maße verdient gemacht. Ich darf hier Herrn Prof. Baumann, Rektor der FH Aachen, zitieren: „Das, was hier an Ausgründungen aus Jülich kommt, ist einmalig. Von allen Zentren ist Jülich das erfolgreichste!“ Dafür gilt Ihnen, Herr Aretz, unser aller Dank.

Aber, meine Damen und Herren, ich dürfte hier nicht schließen, wenn ich nicht noch darauf hinweisen würde, dass Ihnen nicht nur Technologien und Strukturen in der Region am Herzen liegen, sondern auch die Menschen in dieser Region. Seit Jahren engagieren Sie sich zusammen mit Ihrem Team alljährlich in der Vorweihnachtszeit dafür, dass im TZJ ein großer Tannenbaum mit den Wünschen von 100 Kindern steht – Wünsche, die ihnen daheim nicht erfüllt werden können. Zusammen mit Ihren Partnern im TZJ erfüllen Sie diese Wünsche und die Geschenke finden dann im Rahmen der alljährlichen Weihnachtsfeier des Jülicher Vereins „Kleine Hände“ ihren Weg zu den Kindern. Eine wunderbare Idee, Kindern in Not zu helfen.

Lieber Herr Aretz, der Verein Stadtmarketing Jülich zeichnet Sie als Dank für Ihr vielfältiges Engagement für die Stadt, die Region und ihre Menschen mit dem Stadtmarketing-Preis 2018 aus.

Herzlichen Glückwunsch!

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Von Links: Vorsitzender Wolfgang Hommel, Preisträger Cornel Cremer, Laudator Bürgermeister Axel Fuchs, Foto: Hacky Hackhausen

Laudatio auf Cornel Cremer durch Bürgermeister Axel Fuchs

Sehr geehrter Herr Cremer, lieber Cornel,
sehr geehrte Damen und Herren,

nun habe ich die ehrenvolle und angenehme Aufgabe, den zweiten Preisträger des heutigen Tages, Herrn Cornel Cremer zu würdigen.

Untrennbar verbunden ist er mit dem KuBa. Seit Dezember 2008 ist er der Geschäftsführer des Jülicher Kulturbahnhofs. Durch seine vorherige Tätigkeit beim Fernsehen brachte er beste Voraussetzungen für diese Position mit. Sein Interesse für diesen Job kam nicht von „Ungefähr“.

Schon Jahre vorher war er Vorstandsmitglied des Betreiber-Vereins KiB. Als „Jülicher Jung“ hat er sogar schon als 17 jähriger den damals, 1996, neuen KuBa besucht.

Der KuBa ist auch ein Thema, dass mich eng mit Cornel Cremer verbindet. Als Gründungsmitglied des KiB habe ich die Anfänge des Kulturbahnhofs hautnah miterlebt. Heute kann man sich Jülich ohne den KuBa kaum noch vorstellen. Damals wurde diese Idee heftig diskutiert. Mit einer Menschenkette quer durch Jülich haben die Befürworter für ihren Kulturbahnhof gekämpft.

Als Treffpunkt für junge Menschen begann eine nun schon über 20 Jahre währende Erfolgsgeschichte. Mit dem Geschäftsführer Cornel Cremer ist der KuBa in den letzten Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Musik, Kleinkunst und Kino gehören heute ebenso selbstverständlich in den KuBa wie historische Gesellschaften und Brauchtumsveranstaltungen. Zahlreiche Institutionen und Vereine, Menschen aller Altersklassen wollen heute auf den KuBa nicht mehr verzichten.

Das Kinoprogramm des KuBa wird sehr geschätzt und ist seit Jahren Preisgekrönt. Die Film- und Medienstiftung NRW lobt dabei immer wieder ganz besonders das hervorragende Kinderkinoprogramm.

Ein gut funktionierendes Team ist notwendig, um das alles zu bewerkstelligen. Der Geschäftsführer Cornel Cremer behält den Überblick und ist zugleich das Gesicht, das den KuBa nach außen repräsentiert. Dabei kann man ihn auch immer mal wieder auf dem Vordach des KuBa erleben, wenn er die traditionelle Programmtafel mit den kommenden Veranstaltungen bestückt.

Der Mensch Cornel Cremer ist in Jülich hervorragend vernetzt. Er ist Mitglied im Kleinen Rat der KG Ulk, beim Lazarus Strohmanus, in der CCKG, bei den Armbrustschützen, im Tennisclub Blau-Weiß und sicher noch in vielen weiteren Vereinen, von denen ich nichts weiß. Jedenfalls scheint sein Terminkalender ähnlich gefüllt zu sein, wie meiner – und das will was heißen.

Wir kennen uns schon lange und neben der Begeisterung für Jülich und den KuBa verbindet uns die Freude am Fußball und die Nähe zum 1. FC Köln. Auch wenn man als Köln-Fan nicht nur Freude hat, geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid.

Lieber Cornel, Du hast Deinen Wohnsitz vor Jahren schon wieder zurück nach verlegt als beruflich noch in Köln gebunden warst. „Mein Leben ist Jülich“ war damals Deine Begründung. Schöner kann man das wohl nicht ausdrücken.

Ich möchte es mit einem aus dem Fußball bekannten Wort sagen: Du engagierst Dich mit Herz und Hand für den KuBa und für unser Jülich. Ich danke Dir herzlich für dieses große Engagement für unsere Stadt.

Es freut mich sehr, dass ich Dir heute als Dank und Anerkennung für die besonderen Verdienste um unsere Stadt und das herausragende Engagement den Stadtmarketing – Preis 2018 überreichen darf.

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Stadtmarketingpreis -Galerie an der Zitadelle

Preisträgerin Marita Loven und Laudator Guido von Büren, Foto: Hacky Hackhausen

Laudatio auf Marita und Georg Loven durch Guido von Büren

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Preisträger,

mit dem Galeristenehepaar Marita und Georg Loven ehren wir heute zwei Menschen, die seit mehr als 20 Jahren das kulturelle Leben in Jülich nachhaltig bereichern. Sie tun dies in ihrer Kunstgalerie „An der Zitadelle“ in der Düsseldorfer Straße. Zuerst direkt gegenüber der Zitadelle gelegen, bespielen sie inzwischen zwei Geschäftslokale im mittleren Bereich der Düsseldorfer Straße. Immer wieder veranstalten Marita und Georg Loven Ausstellungen mit international bekannten Künstlern und beleben damit die Innenstadt in einem Bereich, der in den vergangenen Jahren mehr und mehr drohte, abgehängt zu werden. Dass dies nicht tatsächlich geschah, ist auch ihrem Wirken zu verdanken. Sie sind der schlagende Beweis dafür, dass mit dem richtigen, hochwertigen Angebot, auch in für den Einzelhandel in den Innenstädten schwierigen Zeiten, Publikum zu generieren ist. Ende des vergangenen Jahres haben Sie uns mit Arbeiten von Marc Remus bezaubert, die mit ihren Jülich-Motiven quasi ein Heimspiel waren. Aktuell sind nun einige Werke hier im Rathaus ausgestellt. Im Jahr 2017 sind Sie aber auch einen anderen Weg gegangen. Schon länger zeigt das Ehepaar Loven in seiner Galerie Arbeiten des deutsch-chinesischen Künstlers Ren Rong. Auf ihre Anregung hin und mit ihrer tatkräftigen Unterstützung wurden 2017 in der Zitadelle unter dem Titel „Dialog der Weltkulturen“ mehr als 30 skulpturale Arbeiten Ren Rongs gezeigt. Die überlebensgroßen Stahlskulpturen verwandelten den Renaissance-Garten in die Jülicher Documenta oder SkulpturProjekte – es war ein schöner Zufall, dass im vergangenen Kultursommer in Kassel und in Münster die entsprechenden bedeutenden Kunstausstellungen stattfanden. Zudem war es eine glückliche Koinzidenz, dass ausgerechnet im Jahr 2017 die Städtepartnerschaft zwischen Jülich und der chinesischen Stadt Taicang besiegelt wurde. Die Kunst bildete somit den Katalysator im Dialog mit China und den zahlreichen Chinesen die durch die Fachhochschule und das Forschungszentrum ihre zeitweilige Heimat in Jülich gefunden haben.

Die Ausstellung mit den Werken Ren Rongs entwickelte eine überregionale Strahlkraft und zeigte eindrückliche, welche Präsentationsmöglichkeiten für die zeitgenössische Kunst die Zitadelle bietet. Insoweit ist Ihnen, liebes Ehepaar Loven, Dank zu sagen, für ihre Initiative und für Ihre Beharrlichkeit. Ohne Ihre Unterstützung und Ihr Dranbleiben hätten weder die Ausstellung, noch der diese dokumentierende Katalog entstehen können. Diesen Dank hätte gerne auch Herr Perse als Museumsleiter heute persönlich zum Ausdruck gebracht. Da er sich jedoch in Urlaub befindet, muss ich ihn entschuldigen. Er lässt Sie aber von ganzen Herzen grüßen und gratuliert Ihnen zu der Auszeichnung.

Als der Verein Stadtmarketing Jülich e.V. vor zwei Jahren den Stadtmarketingpreis aus der Taufe hob und ihn 2017 das erste Mal verlieh, wurde damit eine Auszeichnung geschaffen, die Menschen ehrt, die sich um die Außen-, wie Innenwirkung Jülichs verdient gemacht haben. Der Preis scheint wie für Sie gemacht und damit haben Sie Ihn sich mehr als redlich verdient!

Vielen Dank!

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